Mitteilung von Bürgermeisterin Silke Höflinger
Gedenken zum Volkstrauertag am 14. November 2021

Sehr verehrte, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

aufgrund der sich aktuell sehr dynamisch entwickelnden, pandemischen Lage und der zum Zeitpunkt der Amtsblattredaktion bereits feststehenden Tatsache, daß in Baden-Württemberg die sogenannte Alarmstufe des dreistufigen Corona-Warnsystems der Corona-Landesverordnung in absehbarer Zeit eintreten wird, werden wir – auch in Anlehnung an die Handhabung umliegender Gemeinden – unsere örtlichen Gedenkfeiern zum Volkstrauertag wie im vergangenen Jahr in aller Stille und damit ohne offizielle Gedenkansprachen und ohne öffentliche Teilnahme begehen.

Nach dem Spätgottesdienst werde ich gemeinsam mit Herrn Pfarrer Dr. Uwe Rechberger an den Gedenktafeln vor dem Walddorfer Friedhof und der Häslacher Kirche jeweils einen Kranz niederlegen und mit einem Gebet den in den beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten und Mitbürgerinnen und Mitbürgern unserer Gemeinde sowie den Opfern von Terror und Gewalt der Kriege dieser Welt gedenken. In Walddorf werden auch Herr Ralf Michael Röckel, Schulleiter der Gustav-Werner-Gemeinschaftsschule, und Herr Günter Herbig, Vorsitzender des VdK Walddorfhäslach, teilnehmen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, der diesjährige Volkstrauertag steht in historischem Rückblick vor allem im Gedenken an den vor 80 Jahren erfolgten Angriff des nationalsozialistischen Regimes auf Jugoslawien, Griechenland und auf die Sowjetunion. Unser Bundespräsident Dr. Frank Walter Steinmeier hat am 06. Oktober 2021 im Rahmen einer Gedenkveranstaltung in Kiew in seiner Rede hierzu unter anderem folgende Worte überbracht: „Ich bin heute hier um zu erinnern. Denn wir müssen erinnern, um zu erkennen, wohin entfesselter Hass und Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassenwahn führen können. Versöhnung ist nichts, was man verlangen kann. Sie kann nur gewährt werden. Umso dankbarer bin ich für das gemeinsame Fundament, zu dem wir uns bekennen: Das Völkerrecht und die Menschenwürde, die Freiheit der Völker in politischer Selbstbestimmung und territorialer Integrität, ein friedliches und sicheres Europa. Auf diesem Fundament stehen wir und wir müssen es schützen – auch das gehört zur Verantwortung unserer Geschichte. Für uns Deutsche kann es daher nur eine Antwort geben: Nie wieder!“

Und deshalb sind wir am Volkstrauertag in unseren Gedanken, in unserer tiefen Trauer und in unseren Gebeten mit all den Menschen auf dieser Welt verbunden, die nicht in Frieden und Freiheit leben können, die durch Krieg und Gewalt, Verfolgung, Folter und Rassenwahn, durch Hunger, Naturkatastrophen und Ressourcenmangel großes Leid, tiefe Trauer und quälende Schmerzen ertragen und sterben müssen.

Zugleich tragen wir die Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts in unseren Herzen. Über 65 Millionen Menschen sind gewaltsam und qualvoll ums Leben gekommen: Soldaten, Zivilisten, Kriegsgefangene und Vertriebene, Widerstandskämpferinnen und -kämpfer, Andersgläubige und Menschen mit Einschränkungen.

Zutiefst trauern wir um die über 6 Millionen Menschen jüdischen Glaubens und Sinti und Roma, welche durch den nationalsozialistischen Rassenwahn ihrer Menschenwürde beraubt, systematisch ausgegrenzt,  verfolgt und auf unvorstellbar grausame Art getötet wurden.

Wir trauern um unsere gefallenen Soldatinnen und Soldaten und die betroffenen Bevölkerungen in den weltweiten Kriegs- und Krisenregionen und sind in Gedanken bei den tausenden Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten und allen weiteren Einsatzkräften, die sich weltweit für Frieden, Sicherheit und Menschenrechte einsetzen.

Wir werden das Vermächtnis aller Opfer wahren, an die nachkommenden Generationen weitergeben und uns für Frieden und Freiheit, Gerechtigkeit und ein menschenwürdiges Leben einsetzen.

Ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint. Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre. Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht sehe.“ Aus dem Warschauer Ghetto

In gemeinsam stillem Gedenken
am Volkstrauertag, den 14. November 2021 verbleibe ich
Ihre Silke Höflinger, Bürgermeisterin 


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